Canisius Award an Pia Mayrl und Magdalena Holzer
Der Canisius-Award wird von der Diözese jedes zweite Jahr für herausragende Abschließende Maturaarbeiten verliehen.
Aus der Laudatio von Fachinspektor Christoph Thoma:
1. Platz: Pia Mayrl, „Der Kirchenbeitrag in Österreich in Diskussion. Geschichte, Grundlagen, Argumente“
Mit ihrer vorwissenschaftlichen Arbeit , begleitet von Monika Bachlechner-Kraler, beleuchtet Pia Mayrl das oftmals kritisierte Kirchenbeitragswesen und prüft, ob es zwischen Kirchenbeitrag und Kirchenaustritten einen Zusammenhang gibt. Neben einem Überblick zu diversen Texten zum Kirchenbeitragswesen geht sie dieser Frage v. a. im Rahmen einer Schüler:innen-Diskussion mit einem Vertreter der diözesanen Kirchenbeitragsstelle nach. Akribisch und professionell transkribiert sie hierfür ihre Protokolle der Gespräche und der von ihr geführten Interviews. Sie wendet hierbei Methoden der qualitativen Sozialforschung in einem Ausmaß und in einer Weise an, die weit über das hinausgeht, was von vorwissenschaftlichen Arbeiten üblicherweise erwartet werden kann. Was sie auch dahin führt, zur fraglichen Verbindung zwischen Glauben und Kirche bzw. dazu, ob es möglich ist, ohne eine kirchliche Institution zu glauben, nicht pauschal, sondern sehr differenziert zu argumentieren.
2. Platz: Magdalena Holzer, „Wer glaubt, trauert anders. Die katholische Kirche im Umgang mit Trauer und Verlust“
In ihrer Abschlussarbeit , begleitet von Thomas Fankhauser, klärt Magdalena Holzer einerseits den Begriff und die Praxis des Trauerns, andererseits fokussiert sie den Beitrag, den der christliche Glaube an die Auferstehung, an eine gute Schöpfung und an einen allmächtigen Gott auf Gläubige hat (oder haben könnte). Sie betritt damit (wissentlich) ein Gebiet, von dem sie sich und ihren Gauben herausgefordert sieht: Sie ringt um Antworten dort, wo sie weiß (oder ahnt), dass diese Antworten keine Form bloßer Aussage- oder Behauptungssätze haben können.
Fotos: Cincelli/dibk.at